Pfarrbrief - Katholische Pfarrei St. Elisabeth Hannoversch Münden mit St. Judas Thaddäus Landwehrhagen
26.10. – 10.11.2019, 30. und 31. Sonntag im Jahreskreis
Bitterer Tee
Tee aus Assam ist weltbekannt. Doch auf den Plantagen im Nordosten Indiens wird nicht nur mit Tee gehandelt. Menschenhändler nutzen die verzweifelte Lage vieler Teepflückerfamilien aus. Dagegen machen Ordensfrauen mobil.
Sattes Grün, wohin das Auge reicht. Langsam bewegen sich zwei Frauen durch ein Meer von Teebüschen. Flink zupfen ihre Finger die Blätter. Alle paar Sekunden verschwindet eine Handvoll in den Körben auf ihrem Rücken. Die Sonne sticht. Die Frauen pflücken weiter, immer weiter. Stundenlang. In Assam liegen Hunderte Teeplantagen. Sie bilden das größte zusammenhängende Anbaugebiet für Tee weltweit. Der Schwarztee aus Assam ist international beliebt. Doch vom Schicksal der Menschen, die ihn ernten, wissen die meisten Teetrinker nichts.
Seit Generationen leben die Adivasi in Abhängigkeit von den Besitzern der Plantagen. Als Tagelöhner verdienen sie meist nur einen Hungerlohn. Oft wohnen sie in baufälligen Häusern, die den Teegärtenbesitzern gehören. Viele sind verschuldet. Alkoholismus ist weit verbreitet. Menschenhändler haben leichtes Spiel. Sie nutzen die Unwissenheit verzweifelter Familien aus.
Gegen Menschenhandel
Schwester Annie Enchenatil will das nicht hinnehmen. Die 65-jährige Salesianerin leitet seit zehn Jahren das Auxilium Reach Out, eine Initiative ihres Ordens, die sich besonders gegen den Menschenhandel auf den Plantagen richtet. „Armut und Menschenhandel machen aus Gottes Kindern Sklaven“, sagt Schwester Annie. „All unsere Aktivitäten richten sich gegen dieses Übel.“
Seit 2016 widmet sich Schwester Annie schwerpunktmäßig dem Kampf gegen Menschenhandel. Ziel ist es, 30?gefährdete Dorfgemeinschaften bis 2020 so zu sensibilisieren, dass Menschenhändler keine Chance mehr haben.
Mit jungen Adivasi hat sie ein Straßentheaterstück eingeübt, das vor den Gefahren des Menschenhandels warnt. Außerdem organisiert die Salesianerin Selbsthilfegruppen für Frauen, lehrt sie lesen und schreiben. In ihrem Zentrum können die Frauen schneidern lernen. Und die Ordensfrauen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, mehr über die eigene christliche Religion zu erfahren.
Besondere Hoffnung, langfristig positive Veränderungen zu bewirken, setzt Schwester Annie in die Jugend: „Wir wollen die Jugendlichen fördern, ihr Selbstvertrauen stärken. Sie zu Führungspersönlichkeiten in ihrer Kirchengemeinde und in den Gemeinschaften machen.“
Eine der Hoffnungsträgerinnen ist Santhi Topno. Zu gerne hätte die 24?Jährige eine Ausbildung als Krankenschwester begonnen. Santhi lebt mit ihrer verwitweten Mutter und zwei Brüdern auf der Teeplantage. Doch für die Ausbildung ist kein Geld da. Als Tagelöhner in den Teegärten verdient ihre Familie nicht genug. Immerhin konnte Santhi in Schwester Annies Zentrum schneidern lernen. Jetzt plant sie, eine Maschine zum Besticken von Stoffen zu kaufen und auf der Teeplantage ein kleines Geschäft zu eröffnen.
Santhis Traum
Doch nicht nur das Schneidern hat die junge Frau gelernt. Sie berichtet, dass sie durch das Programm zu einer wertvollen Erkenntnis gelangt sei: „Scheitern ist nur der erste Versuch, etwas zu lernen. Das hat mir viel Mut gemacht.“ Vielleicht wird Santhi eines Tages ja doch ihren Traum verwirklichen und als Krankenschwester arbeiten.
Bettina Tiburzy
Aus unserer Gemeinde ist verstorben
Frau Tinka Starick verstarb im Alter von 87 Jahren. Die Trauerfeier und Beisetzung haben bereits stattgefunden.
Herr, gib ihr die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihr.
Herr, lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
Buchausstellung der Bücherei St. Elisabeth
Samstag, 16.11., 17.00 – 20.00 Uhr,
Sonntag, 17.11., 09.30 – 13.00 Uhr
In gemütlicher Atmosphäre kann während der Buchausstellung in unserem Gemeindesaal bei Tee oder Kaffee und Gebäck ausgiebig in Büchern geschmökert werden; natürlich freuen wir uns auf viele Bestellungen! (Weihnachten steht vor der Tür!) Durch ein Bonussystem kommt der Erlös direkt unserer Bücherei zugute; im nächsten Jahr können dadurch wieder neue Bücher angeschafft werden. Im Buch-spiegel (liegt auf dem Schriftenstand aus) kann man sich schon vorab informieren; aber auch alle Bücher auf dem aktuellen Buchmarkt sind bei uns erhältlich.
Wir freuen uns auf viele Besucher!
Öffnungszeiten des Pfarrbüros St. Elisabeth
Das Pfarrbüro ist am Mittwoch, dem 30. Oktober, wegen einer Fortbildung nicht besetzt.